Pax und Pro Familia Schweiz haben einen Familienbarometer herausgegeben – ein Instrument, das die ständig im Wandel stehende Situation von Familien in der Schweiz systematisch erfasst und deren Lebensrealität in regelmässigen Abständen abbildet. Der Familienbarometer zeigt, welche Themen Schweizer Familien beschäftigen, wie es um die Vereinbarkeit von Berufs- und Familienleben sowie um die Pflege von Angehörigen steht, was sich Familien von der Schweizer Familienpolitik wünschen und was ihnen in Bezug auf ihre finanzielle Situation und soziale Absicherung Sorgen bereitet. Der Bericht schafft somit eine Grundlage für politische und öffentliche Debatten.
Grundsätzlich zeigt der Bericht, dass die Themen Gesundheit und die damit verbundenen Kosten, gefolgt von Wohnkosten, Schulwesen/Bildungspolitik und Inflation die Familien am meisten beschäftigen. Finanzielle Themen stehen im Bewusstsein von Schweizer Familien ganz zuoberst. Aufgrund finanzieller Sorgen – 4 von 10 Familien kommen nur knapp über die Runden – wünschen sich die Familien eine Verbesserung ihrer finanziellen Situation, da diese das Familienleben bedeutend beeinflusst.
Im Rahmen des Studienberichts wurden mehr als zweitausend Familien aus allen Landesteilen zu aktuellen Themen rund um das Familienleben befragt. Es wurden diverse Familienformen einbezogen, und so handelte es sich bei 17% der Befragten um Einelternhaushalte. Diese sind bei dem meisten Herausforderungen, die von den Familien erwähnt wurden, unter den am stärksten Betroffenen.
So steht im Forschungsbericht folgendes: «Bei fast der Hälfte der Familien reicht das Einkommen kaum für die Bedürfnisse des täglichen Lebens aus. Noch höher ist der Anteil in der italienischsprachigen Schweiz, bei Familien mit sehr kleinen Kindern (0 bis 3 Jahre) und bei Einelternfamilien». 28% aller Familien haben keine Möglichkeit, Geld zu sparen, wobei das niedrige Sparniveau bei Einelternfamilien noch ausgeprägter sei. Auch der Verzicht auf Ferien, auf Restaurantbesuche und Freizeitaktivitäten, sowie auf Zahnbehandlungen, Zahnspangen und Brillen/Kontaktlisten sei bei Einelternfamilien sehr verbreitet.
Weiter wird folgendes festgestellt: «Je nach Risikoart (Invalidität, Verlust der Arbeitsstelle, längere Krankheit, Tod eines Familienmitglieds, Pensionierung) fühlen sich jeweils zwischen 34 und 43% der Familien unzureichend finanziell abgesichert. Jeweils zwischen 18 und 25% sind zudem nicht in der Lage, den eigenen Absicherungsgrad abzuschätzen. Die Tendenz zur mangelnden Absicherung ist in Haushalten mit mehr als drei Kindern und bei Einelternfamilien (besonders mit Blick auf die Pensionierung) stärker ausgeprägt».
Einelternfamilien sind also in finanziellen Hinsichten finanziell besonders herausgefordert. All diese Forschungsberichte zeigen deutlich, dass politische Massnahmen und Hilfeleistungen für Einelternfamilien immer dringender werden.
Der ganze Forschungsbericht kann hier heruntergeladen werden.
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