***Gastartikel von Christina Meyn

Plötzlich alleinerziehend? Ausstieg aus einer Gewaltbeziehung.

Sie sind in einer Beziehung gefangen, in der Sie Gewalt erleiden müssen und möchten diese beenden? Sie haben Angst diese Beziehung zu verlassen? Gestehen Sie sich vielleicht noch nicht richtig ein, dass Ihr Partner Ihnen gegenüber Gewalt anwendet? Sie schämen sich, dass ausgerechnet Ihnen Gewalt angetan wird und trauen sich deshalb nicht darüber zu sprechen? Fühlen Sie sich mitschuldig, dass Ihnen gegenüber Gewalt ausgeübt wird? Sie haben Angst sich zu trennen, weil Sie möglicherweise in die Armut abrutschen würden? Sie wollen den Kindern nicht den Familienverbund nehmen und haben Angst vor dem Alleinerziehen? Ihr Partner droht Ihnen, für den Fall, dass Sie ihn verlassen? Sie lesen diesen Artikel nicht ohne Grund?

Dann ist das schon mal ein guter Anfang für den Beginn eines neuen Lebens. Ihre Ängste sind begründet, denn der Ausstieg aus einer gewaltsamen Beziehung ist nicht einfach. Vor allem, wenn man kontrolliert wird. Aber es ist möglich. Es gibt verschiedenste Institutionen, welche Ihnen helfen, kostenlos sind und zur Verschwiegenheit verpflichtet sind.

Befinden Sie sich in Gefahr? Rufen Sie bitte 112 (Alarmzentrale der Polizei) oder 117 (Polizei direkt) an.

In Akutphasen, wenden Sie sich bitte an das Frauenhaus.

Eine von ihnen ist die Opferhilfe der Schweiz. Die Opferhilfe steht Ihnen insbesondere bei folgenden Themen zur Seite:

  • Körperliche & Psychische Gewalt
  • Gewalt an / durch Kinder an ihre Eltern
  • Drohungen oder psychische Gewalt in der Partnerschaft
  • Vergewaltigung in der Ehe
  • Sexuelle Übergriffe in der Familie
  • Drohung
  • Erpressung

weiteres finden Sie auf der Webseite der Opferhilfe Schweiz. 

Bei der Opferhilfe finden Sie zunächst ein offenes Ohr. Man hört Ihnen zu! Anschließend wird geschaut, wie man Ihnen helfen kann. Dieses kann mittels eines Anwaltes geschehen, auch kann Ihnen Schutz an einem sicheren Ort gewährt werden. Wenn notwendig, erhalten Sie medizinische oder psychologische Hilfe. In Einzelfällen ist eine finanzielle Unterstützung möglich.

Die Beratung steht für jeden zur Verfügung, unabhängig von Alter und Geschlecht. Scheuen Sie sich nicht, eine Beratung in Anspruch zu nehmen, sie ist absolut vertraulich. Nicht einmal die Polizei wird informiert. 

Auch wenn Sie nicht sicher sind, ob die Opferhilfe Ihnen helfen kann, melden Sie sich bitte. Im Zweifel wird man Ihnen einen Kontakt geben können, der das entsprechende Wissen zu Ihrem speziellen Fall hat.

Auf folgenden Internetseiten finden Sie Blogartikel von Menschen, die den Schritt gewagt haben, sich aus einer gewaltdominierten Beziehung zu lösen. Diese Artikel werden Ihnen sicherlich Mut machen, das Selbe zu tun und Sie in Ihrem Entschluss bestärken. Beachten Sie aber bitte auch, dass Teile der Artikel triggern können, da sie Gewalterfahrungen schildern.

Phoenix Frauen
Wir Eltern

Weitere Hilfe finden Sie unter:

Frauen Nottelefon
143
Kinderschutz
Frauenhaus Schweiz
Lilli Männer (Liste mit Hilfsorganisationen)
Lilli Frauen (Liste mit Hilfsorganisationen)
Bif Frauenberatung
Phoenix Frauen – Erste Hilfe (Liste mit hilfreichen Links)

Vielleicht ist auch eines der Bücher der folgenden Bücherlisten für Sie interessant und hilft Ihnen weiter:

Re-empowerment
Phoenix Frauen – Erste Hilfe (Hier finden Sie auch ein Forum, in dem Sie sich mit anderen Personen austauschen können, welche unter Gewalt leiden. Man muss sich dazu einloggen, was die Sicherheit für Sie vielleicht erhöht. Leider ist dieses nur ein Forum für Frauen).

Auf der Internetseite der Dachorganisation der Frauenhäuser finden Sie viele Informationen zu Ihren Rechten und jenen Ihrer Kinder.

Bei häuslicher Gewalt denkt die Allgemeinheit eher an Gewalt, welche von einem Mann einer Frau gegenüber angewendet wird. Dem ist aber nicht immer so. Sehr häufig gibt es auch den umgekehrten Fall. Deshalb bitten wir ebenso die Männer, von den Hilfsangeboten Gebrauch zu machen. Alle Opfer werden mit dem selben Respekt behandelt.

Speziell für Männer gibt es die Internetseite Zwüschehalt. Dabei handelt es sich um ein Männer- und Väterhaus. In diesem Artikel wird die Geschichte eines Mannes erzählt.

Oft sind die Kinder ein Grund, warum man die Familie nicht verlassen möchte. Man möchte die Kinder schonen. Vielleicht versucht man sogar die Gewalt vor den Kindern zu verheimlichen. Häufig kriegen die Kinder deutlich mehr mit, als man annimmt. Das Aufwachsen in einem Umfeld mit Gewalt kann schwerwiegende Konsequenzen haben für ihre Kinder und deren Entwicklung – es ist also ein wichtiges Argument um zu gehen! Gewalt eskaliert in der Regel und wird immer wie schlimmer. Es ist nie zu spät ein neues Leben zu beginnen – auch SIE haben das Recht glücklich zu sein – sowie ihre Kinder auch.

Wenn die Angst vor dem Alleinerziehen Sie daran hindert zu gehen, schauen Sie doch einfach mal auf der unserer Internetseite des SVAMV. Der eine oder andere Blogartikel macht Ihnen vielleicht Mut, es alleine durchzuziehen. Sie sind nicht alleine! Selbstverständlich steht Ihnen der SVAMV mit Rat und Tat zur Verfügung und hilft Ihnen Ihr Leben zu ändern. Zögern Sie nicht Kontakt aufzunehmen!

Wir wünschen Ihnen viel Kraft, Mut und die notwendige Hilfe, der Gewalt zu entkommen!

Zögern Sie nicht mit uns Kontakt aufzunehmen.

SVAMV
Schweizerischer Verband
alleinerziehender Mütter und Väter
Postfach 334
3000 Bern 6
Tel 031 351 77 71