Altersvorsorge
Einelternschaft ist mit einem Armutsrisiko verbunden
Für Alleinerziehende ist es eine grosse Herausforderung, zusätzlich zur Familienarbeit zu Hause ein Erwerbseinkommen zu erwirtschaften, mit dem sie ihre Familie durchbringen können. Dies gilt erst recht, wenn die Kinder keine oder nicht genug Unterhaltsbeiträge erhalten. Die Vorsorge fürs Alter, aber auch für den Fall einer Invalidität oder des Todes einer Elternperson wiederum ist grösstenteils an eine Berufstätigkeit geknüpft, während die unbezahlte Familienarbeit dagegen nur minimal zur finanziellen Absicherung beiträgt. Auch längere Berufspausen und (kleine) Teilarbeitspensen vor der Trennung sowie die generell niedrigeren Frauenlöhnen verschlechtern die Vorsorge. Einelternschaft ist aus diesen Gründen mit einem hohen Armutsrisiko verbunden, das im Alter weiterbesteht.
Betroffen sind heute vor allem alleinerziehende Mütter. Doch das Risiko, im Alter finanziell schlecht dazustehen, besteht auch für Väter, die sich auf Kosten der Erwerbsarbeit bei der Kinderbetreuung und in der Haushaltführung engagieren.
Es ist deshalb besonders wichtig, dass sich Alleinerziehende mit der eigenen Alterssicherung auseinandersetzen und die Vorsorge frühzeitig planen.
Finanziell auf eigenen Füssen stehen
Finanziell auf eigenen Füssen stehen ist grundsätzlich von Vorteil für die Alterssicherung und die Vorsorge allgemein. Das gilt auch für Verheiratete: Rund 40 Prozent der Ehen werden geschieden; für die eigene Vorsorge von einer anderen Person abhängig zu sein, ist so mit einem Risiko behaftet. Deshalb ist es auch für Mütter und Väter wichtig, die eigene Laufbahn zu planen und eine sichere Verankerung im Beruf aufzubauen, die ein gutes Einkommen ermöglicht. Wenn Sie immer mindestens Teilzeit arbeiten, können Sie zumindest ein AHV-pflichtiges Einkommen erzielen und Vorsorgebeiträge zahlen, die den Bezug einer Rente der ersten Säule ermöglichen.
Alle Kantone bieten für über Vierzigjährige kostenlos berufliche Standortbestimmungen und Beratungen an, damit sie ihre berufliche und persönliche Situation analysieren und die eigene Laufbahn aktiv gestalten können. Ziel ist, ihre Chancen als ältere Arbeitnehmende auf dem Arbeitsmarkt zu erhalten und zu verbessern.
Informationen: www.viamia.ch
Lücken in den AHV-Beitragsjahren sollten vermieden oder geschlossen werden, denn diese führen zu einer Kürzung der Rente. Auch empfiehlt es sich, sich wenn möglich in der beruflichen Vorsorge zu versichern und auch hier Beitragslücken zu vermeiden bzw. zu schliessen.
Sofern es die finanzielle Situation erlaubt, ist Sparen in der Säule 3a gerade bei bescheidenen Einzahlungen in die 1. und 2. Säule hilfreich.