Einstieg in die Einelternfamilie
Was erleichtert den Einstieg in die Einelternfamilie?
Das Wohl der Kinder, ihre Rechte und individuellen Bedürfnisse sind die oberste Richtschnur beim Familienübergang. Die Kinder müssen in die Gestaltung des neuen Familienalltags einbezogen werden, um die Veränderungen gut bewältigen zu können. Das kann auch Ihnen als Mutter oder Vater helfen, insbesondere in konfliktreichen Zeiten auf konstruktive Lösungen hinzuwirken, die dem Kindeswohl so gut wie möglich Rechnung tragen.
Einelternschaft ist mit überdurchschnittlich vielen Aufgaben verbunden. Das bedeutet aber nicht, alles alleine machen zu müssen: Es ist wichtig, dass Sie von Anfang an Entlastung organisieren, um Erschöpfung vorbeugen und frische Kräfte tanken zu können.
Mit dem Einstieg in die Einelternschaft beginnt ein intensiver Entwicklungsprozess, der Zeit erfordert. Geben Sie sich den nötigen Freiraum, um die Umstellungen zu verarbeiten. Dabei ist es hilfreich, sich gezielt auch mit den Chancen und Möglichkeiten des neuen Familienmodells zu befassen und den eigenen Einstellungen zu Einelternschaft, Einelternfamilie und Familie allgemein auf den Grund zu gehen.
Getrennte Elternschaft: Wie kann die Zusammenarbeit mit der anderen Elternperson zum Wohl des Kindes gestaltet werden?
Nach Trennung und Scheidung oder wenn die Eltern nie zusammengelebt haben, haben sie die gemeinsame Aufgabe, die Betreuung und den finanziellen Unterhalt ihrer Kinder sicherzustellen und den praktischen Alltag als Eltern in verschiedenen Haushalten kindgerecht zu gestalten. Getrenntlebende Eltern nehmen ihre Verantwortung nicht als Paar, sondern individuell als Einzelpersonen wahr. Jede Elternperson für sich ist dafür verantwortlich, dass das Wohl des Kindes gewährleistet ist und die Kinder vor schlechter Behandlung geschützt sind.
Die Beziehung der getrenntlebenden Eltern ist eine Arbeitsbeziehung. Persönliche Wünsche und Vorstellungen in Bezug auf ihre Partnerschaft fallen weg. Dies kann die Aufmerksamkeit auf die Kinder mit ihren individuellen Bedürfnissen lenken und so helfen, eigene Ansprüche nicht auf das Kind zu übertragen. Damit ist eine besondere Chance verbunden, die Kinder und ihr Wohl in den Mittelpunkt zu stellen.
Was erleichtert den Einstieg in die Fortsetzungsfamilie?
Beim Einstieg in die Fortsetzungsfamilie ist Ähnliches wichtig wie beim Einstieg in die Einelternfamilie: Auch beim Einstieg in die Fortsetzungsfamilie ist das Wohl der Kinder oberste Richtlinie. Ein neues Mitglied im Haushalt verändert ihr Zuhause und ihren Alltag entscheidend, betrifft die Kinder also ganz direkt. Deshalb müssen sie in die Gestaltung des Lebens als Fortsetzungsfamilie einbezogen werden. Wichtig ist, die Rolle Ihres neuen Partners, Ihrer neuen Partnerin im Haushalt zu klären. Die Kinder, aber auch Sie und Ihr:e Partner:in müssen wissen, dass er/sie kein neuer Vater oder eine neue Mutter ist, oder gar den Vater bzw. die Mutter der Kinder ersetzt, sondern eine andere Bezugsperson, mit der die Kinder eine eigenständige Beziehung haben können.
Hilfreich ist, regelmässig die Perspektive der Kinder einzunehmen, um die Familiensituation zu betrachten. Die Beziehung der Kinder zur getrennt lebenden Elternperson und Ihre Zusammenarbeit mit ihr wird vom Einstieg in die Fortsetzungsfamilie grundsätzlich nicht verändert; möglicherweise erfolgen organisatorische Anpassungen. Wie der Einstieg in die Einelternfamilie ist auch der Einstieg in die Fortsetzungsfamilie ein Entwicklungsprozess. Geben Sie sich und den Kindern die Zeit und den Freiraum, den Sie dafür benötigen.
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