Es braucht mehr Bewusstsein für das Thema des Todes eines Elternteils

In unserem Jubiläumsjahr 2024 starten wir die neue Blogserie «Erfahrungen von Eineltern», in welcher wir persönliche Erfahrungen, Forderungen und Tipps von Eineltern mit euch teilen. Die Serie beginnt mit drei wichtigen Forderungen einer Witwe aus der Schweiz.

Es braucht mehr Bewusstsein für das Thema des Todes eines Elternteils

„Viele von uns Witwen und Witwer wissen nicht, wie sie vorgehen können, sobald das Gegenüber verstirbt. Es braucht mehr Bewusstsein für das Thema des Todes eines Elternteils, damit Witwen und Witwer nicht diskriminiert werden.

Meine Forderungen an die Schweizer Gesellschaft und Institutionen sind:

  1. An vielen öffentlichen Schulen wird die Online-Anmeldung von Kindern nicht akzeptiert, solange das Feld des Vaters «leer bleibt». Dies muss sich ändern, damit man sich nicht direkt als Witwe oder Witwer «outen» muss und die Kinder trotzdem für die Schule anmelden kann.
  2. Bei einer Vermittlungsagentur für Betreuungsmöglichkeiten wurde der unterschriebene Vertrag aufgrund «rechtlich-finanzieller Sicherheit» nicht akzeptiert, weil die Unterschrift meines Ehemanns fehlte. Beim Kauf meines Autos passierte mir dasselbe. Auch hier muss es eine Möglichkeit geben, als Witwe oder Witwer Verträge zu unterschreiben ohne die Unterschrift des (verstorbenen) Ehemanns bzw. der (verstorbenen) Ehefrau.
  3. Die Einladungen vom Kindergarten oder von Kindergarten-Freund:innen werden stets an Pärchen adressiert. So fühlt man sich als Witwe oder Witwer oftmals «unpassend» oder fehl am Platz. Hierfür wäre Normalisierung eine Lösung.»

Barbara Schmid
(Name auf Wunsch geändert)


Vielerorts werden Witwen und Witwer gesellschaftlich benachteiligt. Deshalb braucht es soziale Unterstützung: Die Gesellschaft und Institutionen können soziale Unterstützungssysteme schaffen, um Witwen und Witwern in schwierigen Zeiten zu helfen. Dies kann finanzielle Unterstützung, Beratungsdienste, psychologische Unterstützung und Zugang zu Bildung und Beschäftigungsmöglichkeiten umfassen.

Arbeitgebende müssen sicherstellen, dass Witwen und Witwer am Arbeitsplatz fair behandelt werden und gleiche Chancen auf Beschäftigung und Beförderung haben. Massnahmen wie flexible Arbeitszeiten, Kinderbetreuungseinrichtungen und Unterstützung bei der beruflichen Weiterentwicklung können dazu beitragen, die Arbeitsplatzgleichstellung zu fördern.

Zudem muss gesellschaftlich aktiv gegen Vorurteile und Stereotypen angegangen werden, die Witwen und Witwer stigmatisieren. Dies kann durch Medienkampagnen, Schulungen und die Förderung von positiven Darstellungen von Witwen und Witwer in den Medien erreicht werden.

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